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Jagdhütte

Als ich mich vor einigen Jahren beim Pilzesammeln im Wald ein wenig verirrte, stieß ich am Ende eines schon halb zugewachsenen Wirtschaftsweges auf die Jagdhütte des Bauunternehmers K., die, entschied ich, doch höchst geeignete sei, hier mitten in der "unberührtesten Natur" (H. Wader, Tankerkönig) Orgien und Feste mit verbotenen Lustbarkeiten zu feiern. Das Vorhängeschloß schien leicht zu knacken, vor Entdeckung durch Unberufene wäre man weitgehend sicher, allerdings müßte man mindestens einen Kilometer zu Fuß zurücklegen und auch alle Getränke diese Strecke schleppen. Man wäre schon erschöpft, bevor die Party überhaupt begonnen hätte. Deshalb ließ ich diesen Gedanken auch bald fallen und ersetzte ihn durch den Plan, den Ort in ein Kunstwerk zu verwandeln, alle Kiefern auf dem umzäunten Areal zu entrinden, sie weiß anzustreichen und die Hütte dafür innen mit einer Fototapete "Deutscher Wald" auszukleiden, ein Plan, so schön er mir als Gedanke auch erschien, den ich aus Mangel an Farbe und Mut dann doch nicht ausführte.