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Heimatkunde

Urstromtal, Marsch, Geestkante, so haben wir es in der Schule gelernt, Worte, hinter denen der Lehrer mühelos seine Nazi- & Heimatideologie verbergen konnte, Muh-o-zän, das Zeitalter der Kuh, nicht nur im Stall, auch bei den Mädchen im Konfirmandenunterricht tat sich schon etwas, Icke stieg auf den Stuhl, um dem Pastor auf die Glatze zu spucken, am Sonnabend drehte er den Schwanz der angestochenen Sau, damit das Blut schneller floß, Stacheldraht, Adenauer, Kennedy, Kuba, Faschismus, so nannte mein Vater das Rind, das meinem Bruder den Dünnpfiff in scharfem Strahl aufs Auge schiß, die Jungs so früh mit Politik verderben, ereiferten sich Onkel und Tanten, wo soll das enden, Steinhauers Gasthaus, mein Vater gab mir eine Cola aus und 20 Pfennig, ich drückte "Das letzte Hemd hat keine Taschen", der Kunstmaler und Nazi am Nebentisch weint dazu, Chai im Kessel über dem Lagerfeuer, unser Führer zeigte uns, wie man vorschriftsmäßig wichst, kam aber nicht zum Ende, Heinz mußte ihn lutschen, durfte aber Klopapier drumherum legen ... süße Jugend, wo bist du geblieben?